Mit dieser Tour wollten wir Highlights der Hochalpen erleben, aber keine Ewigkeiten im Zug verbringen. Zugleich sollte die Tour aus kurzen, einsteigerfreundlichen Etappen bestehen. Italien ein Bonus. Die Schweiz budgettechnisch eher zu meiden.
Zugegeben, die Anreise wurde dann doch sehr aufwändig (aus Frankfurt am Main). Es geht aber mit mehr Glück wesentlich unkomplizierter! Nach dieser einwöchigen Tour (inkl. An- und Abreise), können wir eine deutliche Empfehlung für 95% der Strecke aussprechen:
Netto geht die Strecke um 1.250 Höhenmeter (hm) abwärts, da sie Dank der schweizer Bahn mitten in den Alpen beginnt. Allerdings ist es dadurch keineswegs einfach, denn insgesamt mussten wir in den 6 Fahrtagen 5.000 hm bergauf zurücklegen. Im Höhenprofil der Route jagen diese Anstiege erstmal Respekt ein. Daher haben wir die Etappen so gestückelt, dass wir mit ausreichend Energie und zeitlichen Buffer schwere Etappen angehen konnten. Beispielsweise steht am zweiten Tag einzig und allein das Ziel im Vordergrund, den Stelvio-Pass zu bezwingen und damit von 1250hm auf 2780hm zu fahren – die Entfernung ist allerdings nur 22km.
Trekkingrad, Cross/Gravel-Rad
Loser Untergrund, Fester Kies, Asphalt, Straßenbelag
Fluss, See, Wald, Hochgebirge
International, Europa
Bundesland
Alpen
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Von Livigno geht es eine zunächst gut von Spaziergängern besuchten Weg am Ufer des örtlichen Sees entlang. Der Weg ist der einzige weitere Zugang zu den zwei Stauseen neben der bestehenden Asphaltstraße von Bormio hoch. Der Weg ist an manchen Stellen steil und so müsst ihr vermutlich ab und zu schieben. Je nach eurer Einstellung, kann der Schotter schonmal frustrierend sein. Das ist aber kein wirkliches Problem, da genug Zeit an dem Tag eingeplant ist. Nach einem Auf- und Abstieg auf diesem Schotterweg, erreicht ihr die unbefestigte Autostraße rund um die Stauseen – und die Szenerie dort entschädigt! Die Straße ist kaum befahren. Etwas weiter entlang des Sees gibt es eine kleine Hütte, in der Mittagessen und Getränke serviert werden. Die Straße entlang der türkisenen Seen ist ein absolutes Highlight. Staudamm, Seen und einkesselnde Berge sehen gigantisch aus. Und doch fühl man sich abgeschieden.
Tagesroute: https://www.komoot.de/tour/960966873
Von Bormio oder einem Vorort startet ihr den Aufstieg zum Stelvio-Pass bzw. Stilfser Joch. Die Strecke ist sehr schön allerdings auch viel befahren. Fahrradfahrer, Motorräder und Sportwagen teilen sich die engen Straßen. Aber nehmt euch die Zeit und startet nicht zu schnell! Teilt euch die Energie gut ein. Nehmt ein Mittagessen mit. Auf dem Weg gibt es kein Restaurant oder Kiosk. Möglicherweise findet ihr Brunnen am Straßenrand, aber wir haben eine zusätzliche Flasche Wasser mitgenommen (2,5 Liter pro Person). Denkt auch Fahrradlicht, denn ihr müsst durch 3 kurze Tunnel fahren, die allerdings besonders an hellen Tagen schwer einsehbar sind – vor allem für Autofahrer. Auf dem Stelvio-Pass hat sich eine kleine Touristenstadt gebildet. Unsere unbedingte Empfehlung für eine Unterkunft ist die „Tibet Hütte“. Etwas abgeschieden, sehr nette Eigentümer, hervorragende Aussicht und ein besonderes Erlebnis!
Tagesroute: https://www.komoot.de/tour/960972837
So kann der Tag gut beginnen: Das Fahrrad eine gefühlte Ewigkeit einfach nur durch die Serpentinen rollen lassen und in der Morgensonne Gletscher und Berge betrachten. Achtet auf eure Bremsen bei der Abfahrt. Vermeidet Überhitzung entweder durch Pausen oder Intervall-, anstatt konstanter Bremsbetätigung. Im Tal angekommen führt ein schöner Fahrradweg durch entlang eines Flusses und durch Apfelplantagen. Hier gibt es genug Gelegenheiten für eine Mittagspause. Der ein oder andere Dorfkern dürfte auch einen Abstecher wert sein. Zum Reschensee hoch sind es dann doch nochmal einige Höhenmeter, auch wenn es nie so aussieht. An der Westseite des Sees führt ein schöner Fahrradweg entlang. In Reschen am See seid ihr kurz vor der Grenze nach Österreich.
Alternative: Ein paar Kilometer weiter in Nauders übernachten.
Tagesroute: https://www.komoot.de/tour/960976812
An diesem Tag startet ihr mit dem Grenzübertritt nach Österreich, rollt durch Nauders und anschließend runter in das Inntal. Im Inntal kommt ihr an der alten Burgruine Altfinstermünz vorbei. Hier lädt empfehlenswertes Restaurant zu Suppe, Apfelstrudel oder Schlutzkrapfen ein. Am zweiten Abschnitt des Tages weitetet sich das enge Tal mit dem recht wilden Inn und besteht aus einem Fahrradweg durch ein klassisch schönes Alpental.
Tagesroute: https://www.komoot.de/tour/960977202
An diesem Tag solltet ihr von unserem Fehler lernen. Es geht es stetig das Ischgl-Tal bergauf Richtung Einfahrt zu Silvretta-Hochalpenstraße. Doch existiert zwischen Landeck und Ischgl kein Fahrradweg. Ihr solltet diesen Abschnitt mit dem Bus abkürzen. Denn wir sind die Bundestraße gefahren und sind in einen äußerst unangenehmen, beklemmenden Autotunnel geraten. Zwar wurde zu Beginn des Tunnels vor Fahrradfahrern gewarnt, allerdings sind LKWs mit solch einer Geschwindigkeit durch den nicht endend wollenden Tunnel gerast, dass wir auf dem 30 cm breiten „Bürgersteig“ unsere Fahrräder geschoben haben. Dabei haben uns die Scherben am Straßenrand einen platten Reifen beschert. Ab Ischgl jedoch, führt ein sehr schöner Fahrradweg, teils abseits der Straße und entlang des Flusses, durch das Tal.
Tagesroute: https://www.komoot.de/tour/960977781
Die Silvretta-Hochalpenstraße, das große Highlight am letzten Tag der Tour, ist eine Mautstraße. Kurz hinter Galtür wird die Maut eingezogen. Fahrradfahrer müssen allerdings keine Maut zahlen. Wir sind die Strecke bei schlechtem Wetter gefahren und sie war hervorragend leer. Allerdings können wir uns vorstellen, dass hier wie beim Stelvio-Pass die Motorsportclubs ihre Fahrzeuge gerne ausfahren. Aber abgesehen davon, ist die Straße hervorragend! Auf der Bielerhöhe gibt es diverse Möglichkeiten für ein Mittagessen. Wir aßen in einer großen Kantine, die uns wiederum die Massen an Touristen an Gutwettertagen erahnen ließ. Nach der Bielerhöhe führt die Straße durch wunderbar verschlungene Serpentinen. Ihr könnt den Tag entspannt ausrollen lassen. Im Montafon-Tal geht es konstant bergab auf einem gut ausgebauten Fahrradweg. Man fliegt förmlich dem Ziel entgegen. Wir haben ab Bludenz einen Zug nach Lindau genommen. Ihr könnt aber natürlich auch den gesamten Weg zum Bodensee an dem Tag noch durchziehen.
Alternative: Es gibt laut Karte einen asphaltierten Weg über den Stausee Kops. Hier lasst ihr zwar die Bielerhöhe aus, aber habt sicherlich auch keinen vergleichbaren Autoverkehr.
Tagesroute: https://www.komoot.de/tour/960984233
Anreise mit dem Zug über die Schweiz. Endstation Zernez. Dort mit dem Bus durch einen Tunnel nach Livigno: Linien Bus – Silvestri (silvestribus.it)
Internationale Fahrradmitnahme kann bei der Deutsche Bahn nur über die telefonische Hotline oder am Schalter gebucht werden.
Abreise von Lindau am Bodensee.
Dazu schaut am besten einfach auf meine Packliste.
Die Hotels in Italien und Österreich waren ok, aber diese hier können wir besonders empfehlen: