Odenwälder Gipfeltour

16. Mai 2021
Die Odenwälder Gipfeltour bietet euch eine echte sportliche Herausforderung, bei der ihr mit der Neunkirchner Höhe und der Tromm gleich mehrere der höchsten Berge im vorderen Odenwald erobert.
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Tage
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Max. Tageskilometer
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Max. Höhenmeter

Highlights

Velographers Notizen

Die Tour ist ein perfekter Tagestrip für ambitionierte Gravel-, Touren- und Mountainbiker*innen. Durch die alpinen Höhenmeter und ob der vielen Gravelkilometer empfehlen wir eine gute Grundfitness.

Besonders toll ist die Abgeschiedenheit der Strecke. Hat man einmal die Bergstraße hinter sich gelassen, öffnet sich die grüne Lunge des Odenwaldes weit vor einem. Der Untergrund ist ein attraktiver Mix aus Gravel, Waldboden und Asphalt (meist fern von Autos).

Fahrradtyp

Trekkingrad, Cross/Gravel-Rad, Mountainbike

Wegbeschaffenheit

Loser Untergrund, Fester Kies, Asphalt, Straßenbelag

Landschaft

Wald, Mittelgebirge

Region

Deutschland

Streckenverlauf in Komoot

Autor*in

Sebastian Frank
Fahrradbegeisterter Outdoorjunkie mit großem Interesse an urbaner Fortbewegung. Erkundet derzeit Brooklyn auf seinem Singlespeed.

Etappenbeschreibung

Nach dem Start in Weinheim beginnt die Tour zunächst mit einem kurzen Einrollen entlang der Bergstraße bis nach Sulzbach. Hier geht es dann direkt steil in die Hänge des Odenwaldes. Oben angekommen, führt die Strecke auf einem traumhaften Bergrücken über den Vierwaldnerturm und die Juhhöhe. Wer den Blick nach rechts schweifen lässt, bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was der Odenwald in den nächsten Stunden zu bieten hat. Doch auch der Blick nach links lohnt sich, wo die Rheinebene und der Pfälzerwald stoisch gen Odenwald blicken.

Nach einem kurzen Waldstück samt Anstieg hinter der Juhhöhe folgt die Strecke dem hessischen Fernradweg R9. Dieser führt vom Rhein bis an den Main und durchquert dabei den ganzen Odenwald. Gegenüber den technisch durchaus anspruchsvollen Waldstücken wirkt der Weg fast wie eine Fahrradautobahn. Das soll jedoch keine Beschwerde sein, denn der R9 ist ein wunderbarer Fahrradweg den wir unbedingt für Bike-Touring und Backpacking empfehlen möchten. Etwas wehmütig verlässt man dann hinter Kolmbach den R9 nach links, um den höchsten Punkt der Tour in Angriff zu nehmen. Der Anstieg auf die Neunkirchner Höhe ist durchaus technisch anspruchsvoll, war für uns aber auch auf Gravelbikes machbar. Oben angekommen, findet man den Bismarckturm und einige Rastmöglichkeiten. Hier gibt es auch eine kleine Snackbar, die Erfrischungen und Kuchen anbietet.

Die Stärkung ist durchaus willkommen, schließlich liegt noch ein guter Teil der Tour vor einem. Nach der Neunkirchner Höhe folgt eine rasante Waldabfahrt vorbei an der Ruine Rodenstein und einigen Wasserfällen (manche davon nur bei Regen aktiv) bis nach Reichelsheim. Gerade an Wochenenden sollte man ein Auge auf Wandergruppen haben, da die Ruine ein beliebtes Ausflugsziel ist. Alternativ, wer sich eine noch schnellere Straßenabfahrt wünscht, kann auch über Laudenau von der Neunkirchner Höhe aus abfahren. Von Reichelsheim aus fährt man dann in den Ortsteil Unter-Ostern, wo es wieder steil auf den nächsten Bergrücken geht. Hier findet sich nun wieder sehr dichter Wald, der sich erst in Grasellenbach lichtet.

Nachdem man Wahlen erreicht hat, bereitet man sich mental auf den letzten Anstieg des Tages vor. Die Tromm ist mit 577 Metern zwar nicht ganz so hoch wie die Neunkirchner Höhe (610 Meter), aber im Umkreis der mit Abstand höchste Berg. Der Anstieg beginnt über eine entlegene Straße und endet in einem technisch wieder etwas anspruchsvolleren Waldweg. Danach gibt es zwei Optionen: 1. Eine von Serpentinen gespickte Waldabfahrt bis nach Zotzenbach. 2: Den Singletrail quer zu den eben genannten Serpentinen. In unserer Variante (für die Wissenschaft) haben wir beides ausprobiert. Der Singletrail brachte die Gravelbikes griptechnisch an ihre Grenzen. Für das Mountainbike war es allerdings kein Problem. Ähnlich zum Beginn der Strecke rollt man nun am Ende wieder etwas bis nach Weinheim aus, wo die Innenstadt zu einem verdienten Kaffee vor der Rückreise einlädt.

An- und Abreise

Weinheim bietet als Start- und Zielpunkt eine erstklassige Anbindung an das Schienennetz der Deutschen Bahn. Im Bahnhof halten ICE, EC, IC, RB, RE und eine S-Bahn. Gerade aus den Metropolen Frankfurt und Mannheim ist Weinheim wirklich gut zu erreichen. Wer aus Norden kommt, dem möchten wir den RE60 aus Frankfurt empfehlen, da dieser wirklich viel Platz für unreservierte Fahrradmitnahme hat. Allerdings kann an Wochenenden die Kapazitäten durchaus auch mal knapp werden, da die Fahrradwege der Bergstraße zu viel Fahrradtourismus einladen. Als Alternative zu Weinheim kann man genauso gut in Hemsbach aussteigen und dann im benachbarten Sulzbach auf den Radweg stoßen. Aus Süden gibt es durch die S6 Anbindung aus Mannheim sogar einen noch höheren Takt der Verbindungen.

Ausrüstung

Bis auf die steilsten letzten Meter an Neunkirchner Höhe und die optionale Trailabfahrt an der Tromm ist die Strecke perfekt für Gravel- und Tourenrädern geeignet, was sie natürlich auch für das Mountainbike tauglich macht.

An Gepäck hat sich für diese Tour die Kombinationen Rahmentasche und Satteltasche bewährt. Durch eine relative lange Selbstverpflegungspause bis nach Reichelsheim (thanks Corona, no cake for us) haben wir uns einige Müsliriegel, Bananen und Getränke mitgenommen.

Durch die vielen schönen Bergrücken auf dieser Tour waren wir zudem auch mit der Drohne unterwegs. Wer also Filmaufnahmen machen möchten, der sollte unbedingt Equipment mitnehmen – es lohnt sich. 

Verpflegung

Für Selbstverpfleger*innen: Wir empfehlen in Weinheim nochmal einen kurzen Halt bei einer Bäckerei zu machen, da die nächste größere Ortschaft in Reichelsheim durchaus ein Stück entfernt liegt und man davor bereits die Neunkirchner Höhe bewältigt hat. In Reichelsheim (ca. auf Höhe der Hälfte der Tour) gibt es dafür dann auch einige Supermärkte, bei denen man die verbrauchten Vorräte wieder auffüllen kann.

Für Einkehrer*innen: Die Tour bietet einige Möglichkeiten für Restaurant- und Caféstops. Ein Highlight ist natürlich der Streuselkuchen am Kaiserturm auf der Neunkirchner Höhe. Auf dem höchsten Punkt der Tour schmeckt dieser auch gleich doppelt so gut. Empfehlenswert für eine größere Pause ist das Hofgut Rodenstein, das direkt an der Burgruine gelegen ist. Ein echter Geheimtipp ist das Keilvelterhof-Eiscafé in Unter-Ostern, welches sich knapp abseits der Strecke finden lässt. Dieses ist nur an Wochenende und Feiertage geöffnet, lockt dafür mit selbstgemachten Eisspezialitäten. Wer in anderen kleineren Ortschaften entlang des Weges einkehren möchte, findet eine Fülle an Landgasthäusern, die sich meistens in Qualität und Preis ähneln. Geboten wird eine rustikale, südhessische Küche zu Preisen abseits der Metropolregionen. 

Fahrradläden und Werkstätte

Am Start- und Zielpunkt in Weinheim ist ein Fahrradladen praktischerweise direkt in den Bahnhof integriert. Hier kann man also prima nochmal die nötigen Kleinigkeiten für die anstehende Tour besorgen. Entlang weiter Teile der Route gibt es ansonsten keinen direkten Zugang zu Fahrradläden und Werkstätten. Der nächste Radladen zum Wendepunkt in Reichelsheim ist Rodenstein-Bikes in Fränkisch-Crumbach, was ca. 3 km Umweg bedeutet. Dafür gibt es nach der Abfahrt von der Tromm im Weschnitztal wieder eine breite Auswahl an Reparaturmöglichkeiten.